Nachdem DoLeWo im Jahre 2003 250 Stühle von der Bundeswehr aus dem Standort Osterode gekauft hatte, machte ein nicht einkalkuliertes Transportproblem auf sich aufmerksam. Darüber wurde in Vorstandssitzungen diskutiert und nach Möglichkeiten gesucht. In einem Gespräch zu unserer Situation zwischen Gerd Köhler und Karin Ehrenberg bot Karin Ehrenberg einen nicht mehr benötigten Gummiwagen an.
Der in die Jahre gekommene Wagen wurde durch Helmut Krückeberg, Peter Kesten, Michael Lehmann und Gerd Köhler in Einzelteile zerlegt, gereinigt, sandgestrahlt, instandgesetzt, teilerneuert, angestrichen und wieder zusammengesetzt. Das Ergebnis war so überragend, dass dieser Gummiwagen nach Meinung der Hersteller und des Vorstandes nicht nur als Transportfahrzeug dienen sollte.
Schnell war die Idee geboren, daraus einen Planwagen herzustellen. Thilo Siewke fertigte die Sitzgelegenheiten und das Tischgestell an. Helmut Krückeberg baute mit Unterstützung der Firma Geisler das Untergestell für die Plane. Gerd Köhler machte die Firma Planen Schmidt in Furbach bei Duderstadt ausfindig. Den Transport übernahm der Landwirt Haase aus Förste. Karin Köhler fertigte Sitzpolsterungen an und Hartmut Schmidt bot sich an mit seinem Trecker die Fahrten durchzuführen.
Jetzt war es an der Zeit alle gesetzlichen Voraussetzungen zu erfüllen.
Nach mehreren Gesprächen durch Herbert Lohrberg beim Landkreis Osterode am Harz wurde unter dem Begriff „Planwagenfahrten als Brauchtumsveranstaltung“ ein Antrag gestellt. Daraufhin erhielten wir am 03.03.2015 nachfolgende Zulassung:
Gemäß § 46 Abs. 1 Nr. 5a der Straßenverkehrsordnung erteile ich die Genehmigung für „Historischen Feldbefahrungen" Personen auf der Ladefläche von Anhängern hinter landwirtschaftlichen Zugmaschinen zu befördern.
Die Genehmigung gilt auch für die An- und Abfahrten zu bzw. von den „Historischen Feldbefahrungen".
Für den Fall, dass an den eingesetzten Fahrzeugen bzw. Fahrzeugkombinationen „wesentliche Veränderungen" vorgenommen wurden, ist die Begutachtung durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen für den Kraftfahrzeugverkehr erforderlich.
Damit war die nächste Hürde aufgebaut, die gelöst werden musste. Ein Gutachten über den Wagen musste erstellt werden. Fahrzeugpapiere waren nicht vorhanden. Um Kosten einsparen zu können konnte mit Hilfe des ehemaligen Gummiwagenbauers Lohrengel aus Wulften zumindest ein Typenschild angefertigt werden.
Am 14.04.2015 war es dann soweit. Unser Planwagen wurde vom TÜV Nord vor Ort überprüft und wir erhielten ein amtliches Gutachten zur Erlangung einer Einzelbetriebserlaubnis gem. §21 StVZO.
Noch im gleichen Jahr konnte nach vielem Hin und Her mit der VGH Versicherung eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden.
Nachdem auch die Feldmarkinteressentenschaft Eisdorf ihre Zustimmung zum Befahren ihrer Feldwege gegeben hat, steht einer Planwagenfahrt nichts mehr im Wege.
Der Planwagen steht jetzt allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.
